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Tischtennis Mädchen der Clemens-Brentano-Europaschule erreichen den 3. Platz beim Landesentscheid JtfO
Im Dezember qualifizierte sich die weibliche Tischtennis-Schulmannschaft der Clemens-Brentano-Europaschule der Altersklasse WKIII für den Landesentscheid des Schulsportwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia. Letzten Dienstag trat das Team, bestehend aus den Teilnehmerinnen der Tischtennis-AG am Standort Allendorf, mit Sportlehrer Markus Ewald die Reise – mit Hindernissen – zum Landessportbund nach Frankfurt an. AG-Leiter Lennart Schwarz war kurzfristig verhindert. – Mit Hindernissen, da Ewald die Anreise wegen des kurzfristig angesetzten Lokführerstreiks von der Schiene auf die Straße umorganisieren musste. Statt mit der Bahn fuhren die Mädchen mit einem Kleinbus des Londorfer Busunternehmens Plus Bus und mussten noch einen Stau auf der A5 umfahren.
Dennoch kam das Schulteam rechtzeitig in der Otto-Fleck-Schneise an. Sechs Schulen hatten sich für den Landesentscheid qualifiziert: Die CBES-Spielerinnen konnten ihre Vorrundenspiele gegen das Privatgymnasium Dr. Richter aus Kelkheim und die Hermann-Hesse-Schule aus Obertshausen mit 5:0, bzw. 5:3 für sich entscheiden. Gespielt wurden jeweils zwei Gewinnsätze bis zum 5. Gewinnpunkt.
Im Halbfinale unterlagen die heimischen Sportlerinnen den Regionalsiegerinnen der Fürst-Johann-Ludwig-Schule Hadamar nach knappen Spielausgängen mit 2:5, schafften aber im kleinen Finale durch einen erneuten Sieg gegen Obertshausen den Sprung auf das Siegerpodest. Stolz und glücklich über diesen Erfolg kamen die Spielerinnen um 18h mit der Bronzemedaille um den Hals wieder in Allendorf an.
Exkursion in die Kulturstadt Weimar
Die Jahrgangsstufe 10 der Clemens-Brentano-Europaschule Allendorf fuhr gemeinsam mit dem Standort Lollar vom 7. bis 8. März auf Studienfahrt in die Stadt Weimar. Am 1. Tag unserer Exkursion, mit Schwerpunkt Deutsch, fanden wir bei einem sehr informativen Rundgang durch Goethes ehemaliges Wohnhaus eine Vielzahl an Kunstwerken aus Goethes Sammlungen. Auch die Ausstellung mit den Kategorien GENIE, GEWALT und LIEBE zu Goethe Leben wurde von uns besichtigt und wir bekamen einen Eindruck von seinen Interessen und dem damaligen Lebensstil. Im Anschluss folgte eine Führung durch die Anna Amalia Bibliothek, in der über 1,2 Millionen Bücher untergebracht sind. Sie stellt eine außergewöhnliche Kombination aus Neubau und Rokokosaal dar. Ein uns allen in Erinnerung gebliebenes Highlight ist der Bücherkubus, mit einer beeindruckenden Größe und Büchern soweit das Auge reicht. Die Schönheit Weimars stand jedoch im absoluten Kontrast zu den Eindrücken, die wir am darauffolgenden Tag erhielten. Eine Führung durch das ehemalige KZ Buchenwald auf dem Ettersberg stand für den 2. Tag für den Schwerpunkt Geschichte auf dem Plan. Nach Ankunft bekamen wir mithilfe eines 30 min. Films eine kurze Einführung in die Vergangenheit dieses Ortes.
Durch Vorwissen aus dem Geschichtsunterricht, kannten wir bereits die grundlegenden Fakten und Hintergründe zum Holocaust. Die Gefühle, die das ehemalige Arbeitslager jedoch mit sich bringt, sind eine völlig andere Erfahrung, als in Texten darüber zu lesen. Es mit eigenen Augen zu sehen, fühlte sich wie eine Art Bestätigung an, dass die Schreckenstaten, worüber es unzählige Geschichten, Erzählungen und Berichte gibt, wirklich und wahrhaftig geschehen sind. Der Mitarbeiter der Gedenkstätte, der uns als Guide die Struktur und Organisation näherbrachte, erklärte auch einen prägenden Satz am Lagertor. Zuvor befanden wir uns auf dem ehemaligen SS-Gelände, doch nun betraten wir den Bereich der Häftlinge. „Jedem das Seine“ heißt es auf dem Tor geschrieben, mit Absicht in Richtung Appellplatz gerichtet, sodass nur die Häftlinge ihn lesen konnten. Der Ausdruck impliziert, dass die Menschen, die dort ihr Leben ließen, ihr Schicksal verdient hätten. Eine grausame Einstellung der Nazis, die viele von uns schockierte. Auch das sogenannte Krematorium, mit dem vorgesehenen Nutzen, menschliche Überreste möglichst schnell und unbemerkt zu beseitigen, weckte ein ganz neues Gefühl von Entsetzen. Abschließend lässt sich nur noch sagen, dass wir niemals aufhören sollten zu hinterfragen, wie es zu diesen grausamen Verbrechen kommen konnte. Es ist notwendig, die Opfer zu gedenken. Aus diesem Grund sollten so viele Schüler*innen wie möglich die Chance haben, die Erlebnisse zu machen, die wir auf unserer zweitägigen Exkursion gemacht haben. Dankeschön an unsere Schule und Lehrkräfte, die diese Veranstaltung geplant, organisiert und begleitet haben.
Geschrieben von Lilly Aldergot, 10b
Fußballturnier der Jahrgänge 4 und 5 an der CBES
Zum mittlerweile achten Fußballturnier waren die vierten Klassen der umliegenden Grundschulen aus Treis, Allendorf, Rüddingshausen und Londorf am 1. Februar an die CBES, Standort Allendorf, gekommen. Bei einem sportlich spannenden Vormittag spielten sie in der Sporthalle des Gesamtschulstandortes mit den Mannschaften der beiden fünften Klassen um den Pokal.
Nach wirklich spannenden Begegnungen im „Jeder gegen Jeden“-Vergleich konnte sich am Ende die Klasse 5b des Gesamtschulstandortes Allendorf knapp aufgrund der besseren Tordifferenz vor der Klasse 4 der Grundschule am Edelgarten Treis und der 4. Klasse der Grundschule Rüddingshausen als Turniersieger durchsetzen. Wie in den vergangenen Jahren stand das faire Miteinander bei diesem rundum gelungenen Event im Vordergrund und da kann es eigentlich nur Gewinner geben.
Mietek – Veranstaltung zum Holocaustgedenktag 2024
„Gedenken ist mehr als nur erinnern, man muss es nachempfinden und so über die eigenen Werte nachdenken, die einem Orientierung und Halt geben.“
Mit diesen Worten stieg Herr Neidhard Dahlen, Mitglied des Auschwitz-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland, ein und eröffnete den Besuch von Mieczylaw Grochowski „Mietek“ an der Clemens-Brentano-Europaschule in Allendorf anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocausts am 27. Januar.
Mietek erzählte den Schülern und Schülerinnen von seinen Kindheitserfahrungen im Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potuliz (Potulice), eines Außenlagers des KZ Stutthof bei Danzig. Zeugen dieser grausamen Zeit verschwinden aus unserer Welt, weshalb die Gespräche und Erzählungen derer, die den Holocaust erfahren mussten, immer seltener und wichtiger werden.
Herr „Mietek“ war zur Zeit der Deportation seiner Familie 5 Jahre alt. Kinder von damals sind heute schon im hohen Alter und Erwachsene der Zeit verstummten bereits, sodass ihre Nachfahren nun ihre Geschichte der Welt offenbaren.
Die Familie weigerte sich, die Volkslisten der Nazis zur Germanisierung Polens zu unterschreiben, wurde daraufhin verhaftet und das Außenlager Potuliz gebracht, welches heutzutage als Gefängnis genutzt wird.
Nachdem der Vater im Lager von Frau und jüngeren Kindern getrennt worden war, musste die vaterlose Familie die Situation des mangelnden Essens und der fehlenden Hygiene im Lager ertragen. „Mieteks“ Vater durfte seine Familie einmal alle drei Monate besuchen. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen war „Mietek“ 6 Jahre alt. Ein Telegramm informierte die Familie über den Tod des Mannes.
Als verkündet wurde, dass Kinder mit Verwandten außerhalb der Lager zu diesen durften, verließ „Mietek“ das KZ und lebte bei seiner Tante, wo er sehnsüchtig die Rückkehr seiner Mutter erwartete, welche bald darauf freikam. Bei der Heimkehr fanden sie ein von Russen zerstörtes Haus vor. Vaterlos kämpfte sich die Familie zurück ins Leben.
In seinem frühen Arbeitsleben fand er den Zugang zur Musik und widmete seine Zeit fortan der Trompete. Die Schüler und Schülerinnen bekamen einen Eindruck von seinem musikalischen Können unter anderem durch das Auschwitz-Lied, welches er ihnen vorspielte. Auch berührte er den Saal mit einem Stück, welches er am Grab seines Vaters spielte. Am wichtigsten bei diesem Treffen war ihm aber, dass er den Schülern und Schülerinnen ihre Fragen beantworten konnte. Zuletzt gab er ihnen einen Appell mit auf den Weg: „Machst du was Gutes, kommt es wieder zurück.“
Artikel geschrieben von Johanna Kirner und Katharina Schütz (Klasse 10a)